Mister Dubalina - mein Leben in 13 Kapiteln

Hallo Leute, stellt Euch mal vor, Ihr bekommt ein Angebot für 4 Monate nach Dublin zu gehen und dort die Marketing Direktorin für Irland zu vertreten. Klingt doch super,....der einzige Hacken, in 2 Wochen geht es los. Meine Familie hat mir den notwendigen Rückhalt gegeben und ich bin Ende Juli nach Dublin geflogen. Meine Erlebnisse könnt Ihr hier in meinen wöchentlichen Berichten lesen. Bis bald, Martin

Thursday, August 31, 2006

Kapitel 5 - Das war die fünfte Woche



Ja, tatsächlich schon five weeks over und bald ist Halbzeit!

Diesmal muss ich Euch noch schnell vom Soccer berichten. Ich habe nämlich ein Fußballspiel zwischen Irland und Holland besucht.
Endergebnis 0:4, den Rest könnt Ihr den Aufzeichnungen vom Irish Football match aus Woche 2 entnehmen.

Aber jetzt zum Hauptpunkt dieses Berichts - the Irish English
Hier für Alle, die mal nach Irland kommen ein kleines vocabulary:

Grundsätzlich gilt hier, was für uns das Wort "also" als Füllwort ist, ist hier das Wort Fuck.
"Fegg et", ist nicht lateinisch sondern bedeutet "Schöne Grüße"
Fuck/fucking, gesprochen "fugg" = Mist ...kann aber auch als Bindewort benutzt werden, z.B. abso-fucking-lutely
Dann gibt es noch den klassichen "Fucker" = "ein Freund", einen "big fucker" schon nicht mehr ganz so sympatisch und einen "huge fucker", was fast so viel ist wie ein bulluck (spricht man wie den deutschen Fußballer und das bedeutet, eine absofuckinglutely unsypathisches A....loch)

Auf die Frage "How are you" = "Mich kotzt es eigentlich an mit Ihnen zu reden" erwidert man hier " Fine, thanks" was so viel bedeutet wie "Ja Du mich auch"

Solltet Ihr mal mit dem Bus fahren, bitte immer das Geld passend haben, es wird nämlich nicht rausgegeben und solltet Ihr in dem komplizierten Busnetzt, tatsächlich so nach 2 Stunden Stau und etlichen Irrfahrten am Ziel ankommen, dann beim Aussteigen beim Fahrer bedanken.
Mich hat es am Anfang sehr gewundert, dass hier alle beim Verlassen zum Busfahrer "Thank you, Sir" sagen, aber inzwischen ist mir klar warum. Die Menschen sind einfach froh, dass sie die Fahrt überlebt haben und endlich raus dürfen. Das ist in etwa vergleichbar mit den Mallorca Touristen, die im Flieger nach der Landung immer vor Erleichterung klatschen.

So das war's für diese Woche, macht es gut, ich habe gehört das Wetter in der Heimat is shiny, isn't it ;-)
Hier war es übrigens mal einen Tag fast komplett trocken, dann spricht man hier von lovely weather

Cheers,
Mr. Dubalina

Kapitel 4 - Das war die vierte Woche


Ja Folks,

jetzt also schon das erste Drittel meiner Amtszeit in Irland vorüber und es wird Zeit Euch mal den Irischen Humor näher zu bringen. Zuvor muss ich klar stellen, dass ich hier nur Geschehenes wiedergebe und nichts für diese Art von Scherzen übrig habe.
Da ja die Stadt permanent im Stau steckt und keiner vor 7pm zu Hause ist, gibt es hier einige Firmen, die Ihre Produkte in die jeweiligen Büros bringen, dort ausstellen und dann auf Bestellungen der Mitarbeiter warten. Welche Produkte? Nun im Moment haben wir hier einen V-Hobel, ein Buch über Elvis, eine singende Pflanze, eine Barbie Puppe,…. Und nicht zu vergessen zwei Silikon-Brüste, die man zum Stressabbau durchkneten kann. Eigentlich schon funny enough, aber unsere Kollegen hatten natürlich gleich die Idee diese beiden Dinger unserer Kollegin mit den kleinsten Brüsten unter dem Gelächter des ganzen Office als Geschenk zu überreichen. „In Germany you will not do such kind of jockes?“, war dann die Frage an mich und ich bestätigte das natürlich. Nicht auszudenken, was die diversen Frauen- und Mobbingbeauftragten hier nach so ner Nummer veranlassen würden.

Mit dem Autofahren wird es langsam besser, ich komme inzwischen auch schon nach einigen Runden wieder aus dem Kreisverkehr raus. Der heißt im Übrigen hier round about, was auf deutsch in etwa bedeutet „irgendwie rum“ und das ist auch meine Devise.

Letztens war hier ein Feueralarm, das war weltklasse: Die Teamassistentin stand mit gelb leuchtender Rettungsweste am Ausgang und koordinierte die geregelte Evakuierung der 18 Mitarbeiter. Wir mussten dann 30 Minuten im Regen warten, ehe wir wieder ins Büro durften.
Diese Westen tragen hier auch im Übrigen alle Rad- und Motorradfahrer, um die Chance zu überleben in Bisschen zu erhöhen.

So das war’s für diese Woche, das Wetter war wie immer shiny (also Regen, Wolken und a bisserl Sonne) und eine Frage geht mir immer noch durch den Kopf:
„Warum frägt mich hier jeder wie es mir geht obwohl es ihn nicht die Bohne interessiert“


Cheers from Dublin
MacMartin

Kapitel 3 - Das war die dritte Woche


Hallo Leute,
Jetzt ist also schon ein Viertel meiner Amtszeit vorüber und was soll ich sagen, so langsam verstehe ich sogar schon die Sprache hier.
Nein. diese Woche gab es keine Alkohol, aber dafür Regen, wobei das sie Iren mal gar nicht interessiert. Es kann noch so regnen, die Dubs ignorieren das einfach und laufen gemütlich weiter. „Menschen in Eile und mit Schirm, das sind die Touristen", sagte ein Kollege und das stimmt 100%. Egal wie ekelig das Wetter ist, der übliche Satz hier lautet: "What a shiny weather, isn’t it?" Na da muss man dann einfach zustimmen.
Am Donnerstag war ein schöner Artikel in den Zeitungen (die bekommt übrigens jeden Morgen gratis durchs Fenster gereicht, wenn man mal wieder im Stau steht), in dem Dublin als die teuerste Stadt auf der Welt beschrieben wir. Noch teurer als LA, NY oder Paris. Also Chef, schieb mal ne Gehaltserhöhung rüber. Für einen Big Mac muss man hier im Schnitt 20 Minuten arbeiten, was bei einer 40 Stunden Woche 120 Big Mac’s pro Woche macht. Gut, jetzt zieht man Miete ab (ca.1300,-- für 2 Z/K/B) und noch paar Guinnes und 1 Paar Socken, dann bleiben immer noch so 40 Burger pro Woche. Geteilt durch sieben sind dann 5,7 Big Mac pro Tag. Es gibt aber zum Glück auch ALDI und LIDL hier, da gibt es auch noch einigermaßen erschwingliche Nahrung.
Habe am Freitag auf der Arbeit mein ersten Vollkornbrot mit Butter, Banane und Ketchup probiert….no comment dazu.
H-Milch sucht man hier vergeblich, aber das ist kein Problem, denn der Milchmann kommt täglich vorbei.
Ansonsten stand die ganze Woche im Zeichen von Security Chaos am Flughafen Dublin. Viele Flüge wurde gecancelled und ich habe es auch vorgezogen nicht mit Rucksack zu joggen.
So Folks, das war’s, gearbeitet habe ich übrigens auch und ich kann mit Stolz berichten, das Irland am 13.9. seinen ersten Mobility Day veranstaltet. Außerdem gibt es noch ein exklusives PRIMEPOWER breakfest am 6.9. (übrigens mit Irish breakfest, was wirklich der Hammer ist. So viel fette Sachen, essen wir den ganzen Tag in Summe nicht).
Ich wünsche Euch in Germany auch so ein shiny weather ;-) und bis bald
Marti MacSchöll

Kapitel 2 - Das war die zweite Woche


Hallo Heimat,
Eigentlich wollte ich Euch ja wieder meine Erfahrungen und Beobachtungen der letzten Woche schildern, aber dann kam da am Freitag Nahmittag etwas dazwischen und meine Planungen wurden komplett über den Haufen geschmissen.
Donal, ein LE sales Kollege, streckte mir, als ich gerade am Gehen war, mit einem breiten Grinsen zwei Eintrittskarten entgegen. Er hatte wohl keinen anderen gefunden, der mitgehen wollte, aber darauf bin ich erst später gekommen ;-)
(Nein, das ist ne Unterstellung, ich habe mit ihm die Woche mal über Fußball diskutiert und außerdem habe ich für ihn ein PRIMEPOWER breakfest briefing organisiert).
….und auf den Karten stand auch was von Football, deshalb sofort zugesagt und einen Termin um halb eins (was hier 1:30 Uhr ist) ausgemacht.
Bevor ich zum Treffpunkt, dem Big Tree ( ein Pub, was sonst, davon gibt es hier in Dublin ca. 1000!) aufbrach, habe ich noch im Reiseführer nach gelesen was denn Irish Football ist. Nun ganz schnell erklärt: 15 Leute pro Team spielen mit Hand und Fuß, dafür ohne jeglichen Schutz. Ziel ist es ein Tor zu erzielen, wie beim Fußball, das gibt dann 3 Punkte. Man kann den Ball auch über das Tor schießen, wenn man durch die Stangen trifft (wie beim American Football), dann ist das ein Punkt. So mehr ist nicht zu wissen und by the way, es interessier tauch keinen.
Als ich am Pup eintraf, war Don auch schon da und hatte bereits 2 pints Lager in der Hand. Es war halb zwei und da wir ja zum Spiel wollten, tranken wir das Zeug recht flott aus. Es war 10 Minuten vor dem Anpfiff, aber keiner der Fans machte Anzeichen zu gehen, im Gegenteil Don brachte die zweite Runde. 1 Liter in 30 Minuten, hart für nen Marathon Läufer, der normal keinen Alkohol trinkt. Don erzählte mir, dass es ja zwei Viertelfinal Spiele seien und man ruhig den Anfang verpassen könne.
Im Stadion war ich schwer beeindruckt, 80.000 Zuschauer, aus vier verschiedenen Regionen. Alle und wirklich allen in den Farben Ihres Teams. Es war eine Atmosphäre, wie im Harry Potter Roman, da waren die rot-weißen aus Cork, die grün-weiß karierten aus Kerry, die orangenen aus Dundalk und die gelben aus Galway. In der Pause besorge ich ne Runde, ich hatte ja schließlich im Reiseführer gelesen, dass die Deutschen als geizig gelten und das Image wollte ich schließlich widerlegen. Kurz vor der Pause, eine Hälfte dauert 35 Minuten, ging Don auf die Toiletten und, so ein Mist, er kam mit der nächsten Runde zurück. Da Gläser auf den Rängen nicht erlaubt sind, mussten wir das Heinecken in einem Satz austrinken. Für Ihren kein Problem…
Ja so könnte ich meinen Bericht noch ewig weiterführen, aber das erspare ich Euch, nur noch ein kleines Fazit:
Am Ende, hatten Cork und Kerry ihre Spiele gewonnen und sind im Halbfinale
Ich hatte 6 pints Bier im Kopf, einen neuen Freund gewonnen
…und kam irgendwie auch noch zu meinem Appartement
So und nächste Woche gibt es den ursprünglich geplanten Bericht, wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt….da sind nämlich die Halbfinals im Hurling ;-)
Cheer und schöne Grüße from
The dirty old town

Kapitel 1 - Das war die erste Woche



Hallo Friends,
Jetzt bin ich also eine Woche in Irland und es ist Zeit für die ersten Eindrücke.
Mit was fange ich am besten an? Naja mit was wohl mit dem Essen. Es ist gruselig. Wer Geld hat, der kann überleben, ein Abendessen geht nicht unter 30 EUR. Wer allerdings den traditionellen irischen Weg der Nahrungsaufnahme verfolgt, der muss leiden. Es gibt hunderte Arten von Toast und Weißbrot, ich frage mich zwar warum, denn es schmeckt alles gleich. Wer es probieren möchte wie, hier die Anleitung. Geht zum Lechbäck oder besser zum ALDI/LIDL (gibt es hier übrigens auch) und kauft Euch ein Netz Semmeln. Diese über Nacht in Wasser einlegen und am nächsten Tag zum trocknen 2 Minuten bei 600W in die Microwave (hier hat jeder mindestens eine). That’s it guten Appetit.
Die Leute sind hier alle sehr nett und es gibt zwei Typen von Iren, die ganz fetten (das sind die, die sich traditionell ernähren) und die ganz dürren, das sind die denen es bei dem Essen so geht wie mir. Die meisten sind schon blond oder rothaarig. Jeden Morgen kämpfen sich Alle (hier gibt es nur 2 % Arbeitslose) durch den Verkehr in die Arbeit. Ich brauche so ca. 60 Minuten für 10KM. Danach gehen viele in den Pub und dann erst nach Hause. Klar ein Abendessen ersetzen die meisten durch Bier mit Pommes. Der Verkehr hier ist die Hölle und Radfahrer und Fußgänger sind Freiwild, solltet Ihr jemals in Dublin Auto fahren, bremst nie bei orange, das könnte Euch ein paar Zähne kosten.
Ansonsten merkt man den Wirtschaftsboom, alles ist im Schnitt ca. 15% teurer, als bei uns, und das Wetter, naja, bisher immer gleich 20 Grad und bewölkt mit Regen und Sonnigen abschnitten.
Mein Fazit: Ein schönes Plätzchen, wenn man sich daran gewöhnt hat, ich merke, dass es bei mir langsam besser wird, aber so 1-2 Wochen brauche ich wohl noch.
Macht’ gut und
Cheers,
Mr.Dubalina