Mister Dubalina - mein Leben in 13 Kapiteln

Hallo Leute, stellt Euch mal vor, Ihr bekommt ein Angebot für 4 Monate nach Dublin zu gehen und dort die Marketing Direktorin für Irland zu vertreten. Klingt doch super,....der einzige Hacken, in 2 Wochen geht es los. Meine Familie hat mir den notwendigen Rückhalt gegeben und ich bin Ende Juli nach Dublin geflogen. Meine Erlebnisse könnt Ihr hier in meinen wöchentlichen Berichten lesen. Bis bald, Martin

Friday, October 27, 2006

Kapitel 12 - Das war die zwölfteWoche

The Last Waltz...nur noch eine Woche

Nur noch eine Woche auf der Insel und inzwischen befällt mich sogar leichte Wehmut.
Jetzt, so nach fast 4 Monaten muss ich zugeben, es war alles gar nicht so extrem wie befürchtet.

Zuvor aber DANKE an Alle von Euch, die mich mit Spenden bei meinem „Run against Depressions“ am kommenden Montag unterstützen.
Bis jetzt sind über 400,-- EUR eingegangen und Fujitsu Siemens Ireland wird die Summe am Ende noch verdoppeln. Also wer noch helfen will, E-Mail genügt.

Es gibt eine Menge Vorurteile über Irland und auch ich bin diesen am Anfang aufgesessen, aber damit ist jetzt Schluss!
Ich werde in diesem Bericht endgültig mit den 6 häufigsten aufräumen, das bin ich Dir, mein Irland, schuldig.

Vorurteil 1: „Alle Mädchen in Irland sind hässlich!“
FALSCH: Ich habe hier jede Menge, schlanke und hübsche Damen gesehen...zugegeben die waren alle aus Russland, Polen oder Tschechien….aber egal, sie waren in Irland.

Vorurteil 2: „Die Iren saufen bis zum Umfallen“
FALSCH: Ich habe nie einen Iren nach dem Trinken umfallen sehen…na gut ich habe einige sogar dreimal während ihres Pub Besuches reihern sehen und mein Arbeitskollege hat es geschafft an drei Tagen Oktoberfest 33 Maß Bier zu trinken, aber umgefallen, nein umgefallen ist keiner.

Vorurteil 3: „In Irland ist alles sau teuer“
FALSCH: Nicht Alles…o.k. eine 2 Zimmerwohnung mit ca. 75qm² kostet in Dublin lächerliche 1200,-- EUR Miete (kalt und ohne Parkplatz), ein Bier 5,-- EUR und ein Kilo Äpfel, lächerliche 3,-- EUR, aber es gibt auch Dinge, die billiger sind als zu Hause, zum Beispiel………………………Benzin und……
……ja genau und Diesel………und, ach egal, aber auf jeden Fall nicht Alles.

Vorurteil 4: „Es regnet andauernd in Irland“
Auch, FALSCH: Von meinen bis jetzt 13 Wochen hier in Dublin hat es lediglich 3 Monate geregnet und die anderen 4 Tage war es lovely…ich habe Zeugen dafür

Vorurteil 5: „Die Iren sind unpünktlich“
Falsch: Wenn man sie einfach ne Stunde früher bestellt, dann kommen sie exakt zur rechten Zeit

Vorurteil 6: „Die Iren sind einfältig und haben einen schlechten Sinn für Humor“
KOMPLETT FALSCH….schaut selbst...so feiern die Halloween




So Ihr seht, ALLES Lüge, was man so über die Bewohner der grünen Insel erzählt.
Ich kann jetzt schon sagen ich werde Dublin vermissen, aber das finale Fazit kommt nächsten Freitag in meinem letzten Bericht.

Bis dahin, Cheers

Mr. Dubalina

Friday, October 20, 2006

Kapitel 11 - Das war die elfte Woche

Hi Folks,

heute ist es Zeit für das „Große Irland Quiz“
Ich werde Euch im folgenden Bericht vier Geschichten aus der letzten Woche erzählen und Ihr müsst am Ende raten, welche von denen war oder falsch ist.

Kapiert? Gut, dann los!

Zuvor noch eine Frage außer Konkurrenz.
Welcher berühmte Irre ist das ( sorry, den Witz mit dem Iren und dem Irren musste ich einfach mal bringen und mit dem Foto unten ist er noch am Besten)



Geschichte Nummer 1:

Hier im irischen Fernsehen gibt es einen Kanal, der nur in Gälisch sendet – halt Leute das ist natürlich war, aber auch noch nicht die ganze Story.
Für Touristen ist Gälisch übrigens nicht zu empfehlen, da es zu empfindlichen Verletzungen im Rachenraum kommen kann.
Ní bheidh mé san oifig = I am out of the office – und ist Gälisch
Gälisch ist übrigens die offizielle Landessprache von Irland, auch wenn es nur noch von der Landbevölkerung und ort nur noch von über 85 jährigen Menschen gesprochen wird.
Ja und für diese Zielgruppe gibt es einen TV Kanal.
Da könnt Ihr sicher erahnen was da so alles läuft.
So jetzt aber wirklich zu der Geschichte. Im County Tipperary, so wurde bekannt, lebt die älteste Ente Irlands und über die wollten die Leute von TV4 einen Bericht drehen. Als das Fernsehteam auf dem Hof des Bauern ankam, fuhr es leider in eine Gruppe Enten und….ja genau, es gab drei Todesopfer, darunter auch die älteste Ente Irlands – Der Bericht bis jetzt nicht gesendet……

Geschichte Nummer 2:

Auf meinem Rückflug nach Dublin saß ein Münchener Spediteur neben mir, der vor 30 Jahren nach Irland ausgewandert ist. Ich habe ihm erzählt, dass ich es so krass finde, dass er kaum an den Waschbecken in Irland Mischbatterien gibt. Es gibt einen Hahn für kochend heiß und einen, ca. 20 Zentimeter entfernt für sau kalt. Meistens gibt es auch keinen Stöpsel, um das Wasser wenigstens zu mischen, deshalb ist geht das in Irland beim Händewaschen immer so:
verbrühen – abkühlen – verbrühen – abkühlen - …..

Na egal, jetzt zur Geschichte ( Ihr seht das Wetter ist inzwischen eine Katastrophe, deshalb werden die Berichte länger). Er sagte mir, dass die Iren erst seit paar Jahren begonnen haben sich technisch weiterzuentwickeln. Er hatte zum Beispiel in seinem Haus eine Fußbodenheizung und als seine neue Haushälterin im Bad auf der Toilette saß und es war wurde am Boden, rief sie sofort die Feuerwehr, weil Sie dachte eine Leitung sei undicht.
Die Feuerwehr kam auch und wollte gerade den Boden aufbrechen, als zum Glück der Hausherr kam und alles erklärte.

Geschichte Nummer 3: ….und die ist ganz kurz versprochen

Am 31.10. endet in Irland die Waffen Amnesty, d.h., dass bis dahin alle Waffen abgegeben werden müssen.
Darum stieg in den letzten 3 Wochen die Zahl der Schussverletzungen und Morde im Land um 30% an.

So und die letzte Geschichte, Nummer 4:

Ein Ire fuhr mit seinem neuen Wohnmobil über die Insel und schaltete die Speed Control ein.
Danach ging er hinter in den Wagen, um sich nen Tee zu machen. Das Wohnmobil, jetzt führerlos, schoss in den Acker. Es gab nur leichte Verletzungen.
Der Ire hat gestern seine Klage gewonnen und bekommt 1.3 Millionen Euronen vom Autohersteller, weil es keinen Hinweis im Handbuch gab, dass er nach Einschalten der Tempokontrolle den Fahrersitz NICHT verlassen darf.

Das war’s, jetzt seid Ihr dran. Welche der Geschichten ist falsch….na gut ich sag es lieber gleich, denn Ihr wisst es sicher: KEINE – Alles wirklich war und so in der letzten Woche passiert.

Bis zum nächsten Montag
Mister Dubalina

Friday, October 13, 2006

Kapitel 10 - Das war die zehnte Woche

Hi Folks,

der Urlaub ist schon wieder zu Ende und bevor ich mit den Erlebnissen der zehnten Woche beginne noch eine offizielle Richtigstellung zu meinem letzten Bericht.
Der Autor schrieb: „Ich meinte nur, die Hexen bei mir auf der Arbeit in Deutschland seien auch ohne Schirm immer böse.“
Natürlich waren damit nicht die Kolleginnen in Augsburg, München und Paderborn gemeint, das sind alles Elfen!!!Ich sprach ausdrücklich von Deutschland.
Host mi Buero-Hexe Augsburg Nr.17?

So aber jetzt zur 10. Woche
Diesmal geht es um den Verkehr, denn jeder, der mal nach Dublin kommt muss einige Dinge wissen, sonst wird es teuer und gefährlich.
Strafzettel, wie wir sie bei uns kennen gibt es hier nicht, hier wird geclamped…was das ist, na guckt mal auf das Foto, was passt nicht?





Genau, und wer mit so nem Ding losfährt, der reißt seinem Auto sämtliche Eingeweide raus.
Im Falle der Kralle also den Security Dienst rufen und für lächerliche 90,-- EUR entfernen lassen.
Ich hatte übrigens nach meinem Urlaub auch ne Kralle an meinem Auto, obwohl ich auf dem Parkplatz in meinem Appartement gestanden bin, auf dem ich seit 3 Monaten parke
…ist nur niemandem aufgefallen bis dahin, dass es der falsche war.

Meine Sekretärin hat natürlich gleich den Sicherheitsdienst gerufen und dann kam die nächste Sache, die Ihr wissen müsst.
Die 90,-- EUR sind die Kosten pro Tag. Da ich am 22.9. geclamped wurde und erst am 10.10. zurück kam waren das 18 Tage mal 90,-- EUR, also lächerliche 1620,-- Dübel.
Zum Glück war es nicht mein Fehler, sondern ein Falschinformation des Vermieters.

Wegen Alkohol im Straßenverkehr macht Euch nicht zu viele Sorgen, bis 2 Promille gibt es ne Geldstrafe und ab 3,0 Promille eine Medaille.

Ach und das mit den Ampeln, das ist auch so was. Es ist in der Regel sicher bei rot zu fahren, denn das Auto das grün hat muss aufpassen (denn es fahren ja alle bei rot), das hat mir auch mein Taxifahrer bestätigt. Das nennt man Irische Logik.

Ansonsten sind hier im Büro in meiner Zeit schon vier Leute gegangen und intern kursieren Gerüchte, dass der Deutsche alleine ist, wenn er noch 2 Monate bleiben würde. Ihr seht ich leiste ganze Arbeit.

Ach und hier noch ein Foto vom Berlin Marathon mit Irisher Mütze, ganz schön warm bei 25 Grad, aber wenn es der interkulturellen Verständigung dient.




So noch 3 Wochen, 3 Berichte und dann geht es zurück.
Macht’s gut und bis bald

Mr. Dubalina